Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)

Auch Blumenkresse, Gelbes Vögerl, Salatkresse, Indische, Spanische oder Türkische Kapuzinerkresse genannt.

Schon die Inka verehrten die Kapuzinerkresse als Heilpflanze. Aber nicht alleine deswegen wurde sie 2013 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt.

Sie ist in den wärmeren Gebieten Südamerikas beheimatet und kam im 17. Jahrhundert nach Europa. Bei uns kann sie in Beete, Gewächshäuser, oder schlicht im Blumenampeln gepflanz werden. Die nicht winterharte, kriechende oder kletternde, krautige Pflanze besitzt glockenförmige gelbe bis rote Blüten, oft mit einem purpurroten Fleck an der Basis. Die Blüte sitzt auf einem langen Stiel, der den Laubblattachseln entspringt.

Die Kelchblätter sind zu einem, bis 3 cm langen, gekrümmten und am Ende zugespitzten Sporn verlängert. Diesen Sporn nennt man Honigsporn, er scheidet innen ein süsses und scharf schmeckends Sekret aus.

Daher sind die Blüten mit den Stengeln eine beliebte Salatbeigabe, aber auch die Blätter finden häufig Verwendung.

Übrigens ein Tipp für die Gourmets, die Knospen, oder noch besser die Samenkapseln, kann man als Ersatz für Kapern in Essig einlegen.

Kapuzinerkresse in der Naturheilkunde

- Äusserlich zur Behandlung infizierter Wunden oder bei Hautkrankheiten

- Innerlich zur Prophylaxe gegen Skorbut und bei Tuberkulose angewendet.

- In der europäischen Volksmedizin bei Infektionen der Atem- und Harnwege, zur Blutreinigung sowie gegen Skorbut

Wird auch als Fertigarzneimittel gegen Husten, Bronchitis, Sinusitis und Blasenentzündung als natürliches Antibiotikum eingesetzt.

Natürlich orientieren sich auch homöopathische Aufbereitungen an diesen Krankheitsbildern.

Pflanzliche Fertigarzneimittel aus Kapuzinerkresse werden auch gegen Viren und Pilze eingesetzt, weil Aufgrund der reichlich enthaltenen Senfölglykoside die Pflanzen eine starke antibakterielle und antimykotische Wirksamkeit besitzt.

Die produzierten Senfölglycoside (Glucosinolate) dienen der Kapuzinerkresse als Fraßschutz. Sie werden in der Vakuole gespeichert.

Erst beim Verletzen der Zellen entstehen daraus durch ein Enzym die scharf schmeckenden Senföle (Isothiocyanate).

Diese sind sehr reaktiv und für eine Vielzahl von Organismen giftig, weil sie mit Proteinen auf der Oberfläche von Krankheitserregern reagieren und diese damit schädigen.

Das macht Senföle zu „natürlichen“ Antibiotika.

Auch wenn von frischem Material (Spross) deutlich mehr Senföle aufgenommen werden, so kann man Kapuzinerkresse auch kochen.

Hierdurch wird das natürliche Enzym inaktiviert, dennoch besteht die Möglichkeit, dass die Isothiocyanate durch die Aktivität der Darmflora später noch freigesetzt werden.

Während viele Bakterien gegen Antibiotika resistent geworden sind, wurden gegen Senföle bisher keine Resistenzen festgestellt.

Bei deren Einsatz ist vor allem die Konzentration ausschlaggebend. Niedrige Konzentrationen hemmen bakterielles Wachstum, höhere sind sogar in der Lage Organismen abzutöten.

Aber auch hier ist Vorsicht geboten, zu hohe Mengen können auch zu Zellschaden führen, diese Mengen müssen aber länger und sehr hoch sein, die Gefahr ist also nicht besonders hoch.