Kiefernkernholz – Gesundheit aus der Natur
Dass die Natur, oder Produkte aus der Natur, Mensch und Tier guttun, das habe ich häufiger schon an anderer Stelle beschrieben. Dennoch ist es auch für mich immer wieder erstaunlich, welche Kraft und Wirkung sich in Pflanzen(teilen) wiederfindet.
Stets auf der Suche nach neuen Erkenntnissen und neuen Produkten, um meinen Patientenbesitzern helfen zu können, „stolpere“ ich hier und da dann auch über Informationen, die mich einfach nicht loslassen. Informationen, von denen ich überzeugt bin, dass sie auch für die Allgemeinheit der Papageienund Sittichhalter interessant sein könnten. So auch dieses Mal. Eine der aus forst- und holzwirtschaftlichen Gründen am häufigsten angebauten Baumarten Deutschlands ist die Waldkiefer. Damit ist sie zugleich in Deutschland und Teilen Mitteleuropas die zweithäufigste Waldbaumart nach der Fichte, bei uns mit einem Flächenteil von etwa 27 % der Gesamtwaldfläche.
Sei es der einzigartige würzige Geruch oder das bei Wind erzeugte helle Rauschen in den Kiefernkronen, das keine andere heimische Baumart zustande bringt, oder auch der enorme Nutzen für die Forstwirtschaft - es reichte, um die Waldkiefer zum Baum des Jahres 2007 zu machen.
Aber einiges mehr zeichnet die Waldkiefer aus. Dieser schnellwüchsige immergrüne Nadelbaum, der problemlos Wipfelhöhen bis 48m und Stammdurchmesser bis zu 1m erreicht, kann auch sprichwörtlich uralt werden. Bäume von einem Alter bis ca. 600 Jahre sind bekannt. Wer so alt werden kann, der macht viel durch und muss schon ein besonderes Geheimnis in sich tragen. Aber wo liegt das Geheimnis der Waldkiefer? Die Frage lässt sich schnell beantworten. Zum Ersten sind Waldkiefern sehr anspruchslos: Im Odenwald auf einer Schildmauer der Ruine von Schloss Auerbach wächst eine Waldkiefer, die trotz aller kargen Lebensbedingungen in luftiger Höhe allein auf dem Bauwerk wurzelt. Dabei hat sie ein Alter von mehr als 300 Jahren und eine Höhe von sieben Metern erreicht. Zum Zweiten liegt die eigentliche Kraft der Waldkiefer in ihrem „Herzen“, ihrem tiefsten Innersten. Kiefernrindenextrakte sind schon lange als naturheilkundlich eingesetzte Stoffe bekannt. Sie enthalten viele nützliche Pflanzenwirkstoffe, darunter Catechine und die sog. oligomeren Proanthocyanidine, die unter der Bezeichnung OPC bekannt sind. Diese Antioxidantien reduzieren oxidativen Stress durch freie Radikale, verbessern die Durchblutung, reduzieren Ablagerungen in den Blutgefäßen und tragen allgemein durch ihre Kollagen reparierende Wirkung zur Gesundheit der Blutgefäße bei.
Da verwundert es irgendwo nicht, dass auch der Kern der Kiefer, also das Zentrum des Baumstamms (durch die dunklere Färbung erkennbar), besonders resistent gegen Keime, Bakterien und Pilze ist.
In der heutigen Zeit mit Hygiene- und Plastikwahnsinn bestehen Verpackungen und Paletten in der Fleischindustrie oder Tische und Ablagen im Krankenhaus aus Kunststoffoder Edelstahl. In hygienisch sensiblen Bereichen ist Holz weitgehend verboten. Sogar Küchenutensilien, wie das Frühstücksbrettchen oder der Kochlöffel, sind heute meist aus Plastik statt aus Holz. Einfach weil nach landläufiger Meinung Kunststoff hygienischer ist.
Allerdings haben wissenschaftliche Untersuchungen der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft und des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik nachgewiesen, dass bestimmte Holzarten eine antibakterielle Wirkung haben. Vor allem Kiefernkernholz, also das „Herz“ des Kiefernstammes, saugt Bakterien auf und tötet sie ab, zum Beispiel die Erreger von Pilzinfektionen.