Die Verwendung von Phytoöstrogenen zur Regulation des Hormonhaushaltes hat eine lange Geschichte in der Naturheilkunde.
In der traditionennen chinesischen Medizin und der ayuverdischen Medizin werden schon seit vielen Jahrhunderten bestimmte Pflanzen zur Unterstützung des Hormonhaushaltes verwendet.
Phytoöstrogene sind natürliche pflanzliche Verbindungen, die eine ähnliche Struktur und Wirkung wie das weibliche Hormon Östrogen haben können. Sie kommen in verschiedenen Pflanzen vor und können im Körper eine schwache östrogenähnliche Aktivität entfalten.
Leider begannen in der klassischen Medizin die Forschungen und Studien zu Phytoöstrogenen erst in den letzten Jahrzehnten. Hier dann verstärkt die Wirkung bei Frauen mit hormonellen Problemen wie Menopause-Symptomen, osteoporotischen Veränderungen und Brustkrebs.
Auch wenn die genauen Zeitangaben schwer zu bestimmen sind, ist die Verwendung von Phytoöstrogenen zur Regulation des Hormonhaushaltes in der Tiernaturheilkunde ebenfalls seit langem bekannt,
Hier werden Phytoöstrogene zur Linderung hormoneller Beschwerden und zur Hormonregulation bei bestimmten Problemen eingesetzt.
Schon recht lange finden sie Verwendung bei Hunden und Katzen, um hormonelle Ungleichgewichte während der Fortpflanzungszyklen zu behandeln oder zu regulieren. Auch bei Nutztieren wie Rindern können Phytoöstrogene verwendet werden, um hormonelle Probleme im Zusammenhang mit der Fortpflanzung zu adressieren.
Phytoöstrogene haben eine ähnliche chemische Struktur wie das weibliche Sexualhormon Östrogen und können daher an Östrogenrezeptoren im Körper binden und verschiedene Auswirkungen haben. Dies kann dazu führen, dass bestimmte Gewebe und Organe auf ähnliche Weise wie bei einer Östrogenstimulation reagieren.
Zusätzlich können Phytoöstrogene auch die Wirkung von körpereigenem Östrogen modulieren, indem sie entweder die Bindung an Östrogenrezeptoren verstärken oder blockieren, was zu einer Regulation des hormonellen Gleichgewichts führen kann.
Jetzt aber das Besondere an den Phytoöstrogenen: Obwohl der Begriff "Östrogen" oft mit weiblichen Sexualhormonen in Verbindung gebracht wird, können sie auch männlichen Tieren zugutekommen. Denn sie haben eine breitere Wirkung im Körper.
In einigen Studien wurde berichtet, dass Phytoöstrogene bei männlichen Vögeln eine hemmende Wirkung auf das Fortpflanzungsverhalten haben können. Dies kann mit einer verringerten Produktion von Testosteron und einer Unterdrückung des Bruttriebs zusammenhängen.
Hormonelle Regulation: Sie können den Hormonhaushalt regulieren und das Gleichgewicht zwischen verschiedenen Hormonen unterstützen. Dies kann dazu beitragen, dass der Testosteronspiegel stabil bleibt und hormonelle Störungen vorgebeugt werden.
Antioxidative Wirkung: Sie wirken als Antioxidantien und können dazu beitragen, schädliche freie Radikale zu binden, was den Zellschutz verbessern und zur allgemeinen Gesundheit beitragen kann.
Es ist bekannt, dass Phytoöstrogene eine Wirkung auf den Sexualtrieb von Vögeln haben. Diese können allerdings von verschiedenen Faktoren abhängen, wie der Vogelart, dem Geschlecht, der individuellen Empfindlichkeit und der Dosis der Phytoöstrogene.
Nicht nur in der Tier-Naturheilkunde finden verschiedene Pflanzen oder Pflanzenteile Verwendung, die Phytoöstrogene enthalten.
Leinsamen:
Leinsamen sind reich an Phytoöstrogenen, insbesondere Lignanen wie Secoisolariciresinol und Matairesinol. Gemahlene Leinsamen oder Leinöl werden häufig zur Ergänzung der Ernährung verwendet.
Bockshornkleesamen enthalten Phytoöstrogene wie z.B. Diosgenin, das eine strukturelle Ähnlichkeit mit Östrogen aufweist. Bockshornklee wird, auch bei Vögeln, gerne als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt.
Rotklee enthält Isoflavone wie Formononetin und Biochanin A. Insbesondere die Rotkleeblüten finden gerne und häufig auf verschiedenste Weise Verwendung bei der Therapie von Vogelpatienten.
Hopfen, der in der Bierherstellung verwendet wird, enthält auch Phytoöstrogene, insbesondere Prenylnaringenin.
Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) enthält insbesondere eine Verbindung namens Agnusid, die als Phytohormon wirkt. Agnusid ist ein pflanzliches Progestin, das strukturell ähnlich wie das Hormon Progesteron ist.
Daher wird er in der Naturheilkunde oft zur Regulation des weiblichen Hormonhaushalts verwendet und kann bei verschiedenen hormonellen Problemen eingesetzt werden.
Mönchspfeffer wird in der Regel für die Regulierung des weiblichen Hormonhaushalts eingesetzt, da seine Wirkungen hauptsächlich auf die Aktivität des Hormonsystems bei Frauen abzielen. Es gibt jedoch auch Informationen über die Wirkung von Mönchspfeffer auf den Hormonhaushalt männlicher Tiere oder Menschen.
Es ist bekannt, dass Mönchspfeffer die Aktivität des Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Systems beeinflusst, was zu einer Modulation der Hormonproduktion führen kann. Von daher kann Mönchspfeffer dazu beitragen, den Testosteronspiegel zu regulieren oder das Gleichgewicht anderer Hormone im Körper zu unterstützen.
Bei spezifische Fragen oder Anliegen zu hormonellen Problemen Ihrer Vögel, empfehle ich Ihnen, einen Tierarzt oder Tierheilpraktiker zu konsultieren, um eine individuelle Beratung zu erhalten, die auf Ihre Situation zugeschnitten ist.
Von einer "Selbstmedikation", auch auf naturheilkundlichem Wege, ist stets abzusehen, um zu vermeiden, dass sich Probleme manifestieren oder verschlimmern.